Unsere Klassifikation
Im Dschungel der Weinbezeichnungen kann man schon mal den Überblick verlieren, daher hier eine kurze Erklärung zu den einzelnen Bezeichnungen und Deklarationen. Wir klassifizieren unsere Lagenweine nach dem klassischen Prädikatssystem: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese. Dabei müssen die Trauben für jede Prädikatsstufe einen höheren Zuckergehalt bei der Ernte besitzen, so die Definition per Weingesetz.
Für uns bedeutet die Abstufung darüber hinaus ein Unterschied in der Komplexität, der Mineralität, der Aromatik und der Fülle des Weines. Daher hier kurz unsere ergänzende Beschreibung:
Hochgewächs
Die Bezeichnung Hochgewächs gehört zur Gruppe der Qualitätsweine. Unsere Hochgewächse lassen sich am besten als Einstiegsweine mit einer für die Mosel typischen Aromatik beschreiben. Sie sind ein unkomplizierter Alltagsbegleiter. Dabei erfüllen sie höhere Standards als die vom Weingesetz vorgegebenen Anforderungen für einen Qualitätswein. Der zur Herstellung verwendete Most muss einen natürlichen Alkohol-Gehalt haben, der mindestens um die 7 Grad Oechsle über dem Richtwert liegt. Zudem muss der Wein bei der Qualitätsprüfung mindestens 3 von 5 Punkten erreichen, statt wie normal 1,5 von 5.
Kabinett
Die Kabinett-Weine sind der Einstieg in die Prädikatsweine. Prädikatsweine dürfen generell nicht im Alkoholgehalt durch Zugabe von Zucker erhöht werden (Chaptalisieren). Die Kabinett-Weine sind von feiner Frucht und eleganter spritziger Säure geprägt. Sie sind vergleichsweise filigran und eignen sich daher hervorragend zu leichteren Speisen, wie Hühnchen oder Fisch. Routinierte Weintrinker wissen die Filigranität der Kabinett-Weine zu schätzen. Trotz der Feinheit lässt er die moseltypische Schiefermineralität nicht vermissen.
Spätlese
Spätlesen haben als Trauben eine höhere physiologische Reife erreicht, weshalb die Aromen stärker ausgeprägt sind. Unsere Spätlesen sind vielschichtig und komplex und ein wahrer Gaumengenuss. Egal ob trocken, feinherb oder restsüß ausgebaut, spiegeln sie den Charakter unserer Lagen wieder. Mit ergänzenden Sternen wird nochmals innerhalb des Prädikates die Wertigkeit dargestellt.
Auslese
Auf dieser Stufe bauen wir in der Regel nur unsere frucht- und edelsüßen Weine aus. In besonderen Jahrgängen gibt es auch eine Auslese feinherb. Zudem entspricht das Große Gewächs einer Auslese im trocknenen Bereich. Die Weine haben ein animierendes Fruchtsüße-Säure-Spiel und ein ausgeprägtes Fruchtaroma. Im Glas präsentieren sie sich in der Regel farbintensiv und haben einen langen Nachgang. Das Prädikat Auslese wird um bis zu drei Sterne ergänzt, welche die deutlich höhere Qualität gegenüber den Mindestanforderungen des Weingesetzes signalisiert.
Beerenauslese
Unsere Beerenauslese wird nur in dafür geeigneten Jahrgängen hergestellt. Wie bei der Trockenbeerenauslese werden die Trauben handselektiert und in Kleinstgebinden vergoren. Das rosinenartige Eintrocknen der Beeren am Stock führt zu einer Aufkonzentrierung aller Geschmackskomponenten, wie Zucker, Säure und Aromen. Der Alkoholgehalt ist vergleichsweise niedrig. Die Aromatik ist noch ausgeprägter als bei einer Auslese und wird von einer leichten Botrytis Note unterstrichen. Diese Weine genießt man am besten zum Dessert oder als Dessert.
Trockenbeerenauslese
Für die Trockenbeerenauslese werden ausschließlich handgelesene und selektierte rosinenartige Trauben verwendet. Trockenbeerenauslesen sind die höchste Stufe im Prädikatssystem, ein absoluter Superlativ im edelsüßen Bereich.Die goldene Farbe und niedrige Viskosität erinnern an flüssiges Gold und ist etwas für absolute Genießer der hochkarätigen Fruchtsüße. Sie ist besonders lange lagerfähig und gewinnt durch die Reife zunehmend Ausdruck und Harmonie.
Unsere Rebsorten
Riesling
Der Riesling ist die wichtigste deutsche Rebsorte und zugleich unser Steckenpferd. Riesling spiegelt wie kein anderer Wein sein Terroir wider - in aller Konsequenz, in allen Geschmacksrichtungen. Und genau dies macht den Anbau von Riesling als Rebsorte und den Ausbau der Riesling-Weine so faszinierend und spannend. Der Riesling ermöglicht es den Charakter eines Weinbergs mit all seinen Facetten bis in die Flasche zu bringen und genau dies ist unsere Passion.
Der Riesling als Rebsorte bevorzugt klimatisch kühlere Weinbauregionen wie sie bei uns an der Mosel vorliegen. Allgemein ist der Riesling eine langsam reifende Rebsorte (in 80er Jahren ist der Riesling oftmals nicht vollständig gereift). An den Steilhängen der Mosel findet man optimale Bedingungen zur Erreichung der physiologischen Reife, in der die intensive Aromabildung stattfindet. Die steilen, sehr schieferhaltigen Hänge haben zum einen eine sehr gute Ausrichtung zur Sonne, sodass in den Reifemonaten September und Oktober eine optimale Sonneneinstrahlung vorherrscht. Zum anderen speichert der Schiefer die Tageswärme sehr gut und gibt sie nachts wieder an die Reben ab. Die Mosel als Wärmespeicher tut ihr übriges.
Unsere Moselrieslinge überzeugen durch eine feine Zitrus-Fruchtaromatik und ausgewogenes Süße-Säure Spiel. Die Weine sind vielfach prämiert und von außerordentlicher Qualität. Unser Spektrum beim Riesling reicht von rassigen trockenen Weinen bis hin zum flüssigen Gold aus dem Hang, der Trockenbeerenauslese.
Spätburgunder
Der Spätburgunder, auch als Pinot Noir oder blauer Burgunder bekannt ist eine sehr alte und extrem hochwertige Rebsorte. Hinsichtlich des Anbaus ist er nicht weniger anspruchsvoll als der Riesling und liebt so vorwiegend warmes Klima und tiefgründige nährstoffreiche Böden. Aus diesem Grund bauen wir den Spätburgunder ebenfalls in unseren Steillagen an. Der Anbau von Spätburgunder war an der Mosel bis 1987 verboten. Mittlerweile gibt es wieder zahlreiche mit Spätburgunder bestockte Flächen und dies aus gutem Grund: Die Spätburgunder Weine der Mosel können durchaus mit den „großen Vertretern“ des Burgunds mithalten.
Aromatisch weist der Spätburgunder Aromen von roten Waldfrüchten auf. Die Sorte ist extrem vielschichtig, sodass er je nach Ausbau von tanninlastig bis zu samtig weich reicht. Farblich erstrahlen die Weine in einem rubinrot bis hellem kirschrot.
Aus den roten Trauben lässt sich durch frühes Abpressen hervorragend Blanc de Noirs gewinnen. Mit etwas mehr Standzeit auf der Maische entsteht ein Rosé der Extraklasse. Unsere Rotweine vergären zunächst vollständig auf der Bütte bevor sie teilweise im Barriquefass reifen.
Weißburgunder
Neben dem Riesling kultivieren wir als Weißwein, Weißburgunder auch als Pinot Blanc bekannt. Der Name deutet bereits auf seine Herkunft aus dem Burgund und der Abstammung vom Spätburgunder. Der Weißburgunder erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist eine wunderbare Abwechslung zum Riesling. Die trocken ausgebauten Weißburgunder mit feiner Frucht passen sehr gut zu vielen Speisen und eigenen sich hervorragend als Sommerwein. Das Aromaspektrum reicht von Nuss bis Zitrusfrucht.